Beobachtungspunkte für Kraniche

Im Naturpark Dümmer lassen sich von verschiedenen Stellen hervoragend Kraniche beobachten. Vor allem der Flug der Kraniche zu ihren Schlafplätzen ist ein Erlebnis, welches Sie nicht so schnell vergessen werden. Wenn hunderte von Kranichen trompetend im Sonnenuntergang über ihren Kopf ziehen.

Touren mit Kranichexperten und langjährigen Naturschützern können Sie hier finden.

Oder schauen Sie auf unsere Karte, dort können Sie die Schlaf- und Nahrungsflächen der Kraniche direkt entdecken.

Großaufnahme: Drei Kraniche im Flug.
Foto: Foto: NABU / Frank Derer

In der Diepholzer Moorniederung lassen sich die Kraniche von folgenden Mooren aus beobachten:

  • Besonders beliebt und einfach zu erreichen ist das Rehdener Geestmoor. Kommen Sie hier rechtzeitig zum Abendeinflug, der Beobachtungsturm ist immer gut besetzt.
  • Das große Moor bei Barnstorf liegt ganz im Norden des Naturparks. Bevor die Kraniche einfliegen lohnt sich ein Besuch im Haus im Moor.
  • Das mittlere Wietingsmoor ist ein kleines Moor im Nordosten. Dies ist ein sogenannter Vorsammelplatz. Die Kraniche fliegen von hier aus zu ihren Schlafplätzen. Einige Vögel übernachten hier.
  • Das Oppenweher Moor hat sich vom Vorsammelplatz zum Schlafplatz gemausert. Einige Kraniche nutzen die geringen Besucherströme, um sich hier auszuruhen.
  • Das Neustädter Moor ist die Wiege des Moorschutzes in der Diepholzer Moorniederung. Im Herbst steht jeden Freitag ein Mitarbeiter des BUND Diepholzer Moorniederung am großen Turm und gibt Ihnen Informationen über die Kranichrast und den Moorschutz.
  • Mehr Exkursionen entdecken Sie in unserem Finder
  • Kranichexkursionen bieten die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer: Erpo Ismer (Neustädter Moor, Oppenweher Moor), Michaela Meyer (Oppenweher Moor, Rehdener Geestmoor), Ulla Nordhoff (Rehdener Geestmoor) und der Naturschutzring Dümmer an
  • Jeden Herbst können auch individuelle Touren mit einem mobilen Aussichtsturm gebucht werden. Mehr Informationen finden Sie hier.

Kraniche im Rehdener Geestmoor

Für rastende Kraniche ist das Rehdener Geestmoor im Herbst wie ein internationaler Flughafen in Mitteleuropa:Ein Drehkreuz im Naturraum Diepholzer Moorniederung und weit darüber hinaus. Kein Moor in Niedersachsen und ganz Mitteleuropa hatte bisher mehr rastende Kraniche aufzuweisen. Bis zu 25.000 der großen Vögel wurden im Herbst 2013 beim Einflug ins Moor an einem Abend gezählt. Meist sind es seit dem Jahr 2004 jedoch 6.500 bis 19.000 Kraniche im Maximum gewesen. Abends, nach der Nahrungsaufnahme auf den bis zu 10 km entfernt liegenden Feldern, fliegen die Kraniche ins Moorzentrum zur Übernachtung.

Frühnebel: Eine Gruppe von Kranichen auf einer Wiese und in der Luft.

Auf etwa 600 ha wiedervernässten ehemaligen industriellen Abtorfungsflächen finden sie günstige Schlafplätze in Flachwasserbereichen. Auf benachbarten kurzrasigen Moorheiden und gemulchten Moordämmen sammeln sie sich gern vor. Durch weiterführende Wiedervernässungen, Entfernen der neu aufkommenden Birken und Mulcharbeiten auf Dämmen und Schafbeweidung soll die günstige Schlafplatzsituation im Moor auch zukünftig erhalten und gesichert werden.

Beobachtungspunkt:

Ein Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Aussichtsturm. Bitte beachten Sie die Verkehrsregeln vor Ort. Für ihr »Navi« kann folgende Adresse verwendet werden: Moordamm 10, 49453 Hemsloh. Hier finden Sie eine genauere Anfahrtsbeschreibung.

Kraniche im Großen Moor bei Barnstorf

Wie auch schon in anderen Mooren des Naturraumes, hatten im Herbst durchziehende Kraniche die wiedervernässten ehemaligen Abtorfungsflächen bald entdeckt. Denn die flach überstauten Leegmoorbereiche, so bezeichnet man teilabgetorfte Hochmoorflächen, sind für rastende Kraniche geeignete Übernachtungsplätze. Seit über zehn Jahren gibt es die Schlafplatztradition der Kraniche im Großen Moor bei Barnstorf, speziell im Teilbereich Dreiecksmoor. Hier sind auf landeseigenen Flächen sehr frühzeitig Wiedervernässungsmaßnahmen nach der Abtorfung erfolgt.

Abends einfallende Kraniche können von Norden im Bereich des Aussichtspunktes beim »NIZ« gut beobachtet werden. Als Besonderheit hat sich das Große Moor mit seinem Umfeld in den letzten Jahren als regelmäßiger Überwinterungsstandort von Kranichen entwickelt. Selbst in relativ strengen Wintern wie 2009/10 und 2010/11 harren hier kleinere Gruppen der imposanten Vögel aus.

Beobachtungspunkt:

Vom Parkplatz am Naturschutz- und Informationszentrum (NIZ) erreichen Sie zu Fuß nach 300 m den Beobachtungswagen. Bitte beachten Sie die Ausschilderung vor Ort. Für Ihr »Navi« kann folgende Adresse verwendet werden: Arkeburger Str. 22, 49424 Goldenstedt.

Mittleres Wietingsmoor

Im Spätherbst ertönt im sonst ruhigen Moor zum Abend hin lautes Trompeten und Rufen von tausenden Kranichen. Zu dieser Zeit versammeln sie sich täglich auf dem mehrere Quadratkilometer großen Grünland inmitten des Hochmoores – dies ist der größte zusammenhängende Vorsammelplatz im Naturraum der Diepholzer Moorniederung. Von hier aus starten die Vögel kurz vor Dunkelheit in die entlegenen Schlafplätze im Moor. Bis zu vier dieser nassen Ruheorte hat das Mittlere Wietingsmoor bei Freistatt den Kranichen zu bieten.

Panoramaaufnahme Abenddämmerung: Moorlandschaft mit Wollgras

Aber nicht nur als Rastplatz ist dieses Moor von großer Bedeutung: Vielen Kranichfreunden ist bereits bekannt, dass immer mehr Kranichpaare in der Diepholzer Moorniederung brüten. Während die Rufaktivität zur Rastzeit hoch ist, wird es im Frühjahr/Sommer bei den Kranichen eher leise. Dann ziehen sich die störungsempfindlichen Vögel für ihr Brutgeschäft in die verborgenen Moorflächen zurück. Das erste Brutpaar im Naturraum Diepholzer Moorniederung konnte 1999 im Mittleren Wietingsmoor festgestellt werden.

Beobachtungspunkt:

Ab der B 214 in Höhe der Ortschaft Freistatt folgen Sie bitte der Ausschilderung. Ein Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Aussichtspunktes. Für ihr »Navi« kann folgende Adresse verwendet werden: Deckertau, 27259 Freistatt.

Hier finden Sie genaueres zur Anreise.

Oppenweher Moor

Panoramablick: Ein Moorlandschaft übersät mit weißem Wollgras.

Den Kranichen ist die auch für sie günstige Entwicklung des Oppenweher Moores nicht verborgen geblieben. An Nachmittagen im Herbst nutzen hunderte rastende Kraniche, die tagsüber südlich des Naturschutzgebietes auf abgeernteten Feldern Nahrung gesucht haben, das Moor als Zwischensammelstation. Vom Beobachtungsstand am Südrand aus sind die vor dem hellen Abendhimmel einfliegenden und im Moor landenden Vögel sehr gut zu sehen. Kurz vor oder nach Sonnenuntergang fliegen die meisten von ihnen allerdings weiter nach Norden: Hier liegt das Rehdener Geestmoor mit seinen großen, stillen Flachwasserbereichen – sichere Schlafplätze für die Nacht.

Zur Rastzeit im Frühjahr sind im Oppenweher Moor aufgrund der höheren Wasserstände im Moor günstige Schlafplätze vorhanden. Die Kraniche bleiben dann häufiger über Nacht. Bislang brüten Kraniche nur selten im Oppenweher Moor. Vielleicht ändert sich dieser Zustand in Zukunft und wir können sie mit ihren Jungvögeln regelmäßiger beobachten. Die Bedingungen passen jedenfalls!

Beobachtungspunkt:

Vom Parkplatz an der Straße »Im Moor«erreichen Sie zu Fuß über den Wanderweg nach 1.200 m den Beobachtungsturm. Bitte beachten Sie die Ausschilderung vor Ort. Für Ihr »Navi«kann folgende Adresse verwendet werden: Im Moor 17, 32351 Oppenwehe.

Neustädter Moor

Zur Rastzeit im Herbst übernachten hunderte bis tausende Kraniche im Neustädter Moor. Tagsüber sind die beeindruckenden Vögel häufig auf abgeernteten Maisfeldern bei der Nahrungssuche zu sehen. Doch eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang bis kurz vor der Dunkelheit fliegen sie in Gruppen in den Schlafplatz ein. Dieser liegt weitab von allen Störungen mitten im Moor. An manchen Tagen machen die Kraniche auf kurz gemähten Flächen unmittelbar vor dem Aussichtsturm eine Zwischenlandung.

Auch im Sommer halten sich Kraniche im Neustädter Moor auf: Vom Turm aus ist häufiger eine Gruppe nicht brütender, jüngerer Vögel zu beobachten. Kraniche brüten ab dem dritten Lebensjahr. Seit dem Jahr 2000 nisten sogar einzelne Kranichpaare in den verborgenen, nassen Moorflächen.

Beobachtungspunkt:

Vom Parkplatz am Hochmoorweg erreichen Sie zu Fuß nach 600 m den Aussichtsturm. Bitte achten Sie auf die Ausschilderung vor Ort. Für ihr »Navi« kann folgende Adresse verwendet werden: Hochmoorweg 10, 49419 Wagenfeld.

Näheres zur Anreise zum Beobachtungspunkt.